„Erlebnis der Partnergemeinde“ am Peru-Tag Bühl – Ausbildungspatenschaften im Vordergrund
Bereits in der Vorabendmesse am Samstagabend hatte Pfarrer Wolf-Dieter Geißler den Peru-Tag, das alljährliche Gedenken an die Partnerschaft mit der Gemeinde „Nuestra Sen?ora de la Esperanza“ in der Nähe von Lima, während seiner Predigt gewürdigt. Die musikalische Umrahmung des Familiengottesdiensts am Sonntag durch die Band „kreuzundkwer“ unterstrich die Fröhlichkeit dieser Messe mitten in der Fastenzeit mit temperamentvollen lateinamerikanischen Klängen.
Im Zwiegespräch mit Pastoralreferent Nikolaus Wisser verwies Pfarrer Geißler auf das Jahresmotto der Bühler Pfarrgemeinde: „Seht den Menschen“, das vom Perukreis in besonders augenfälliger Weise umgesetzt werde. In zahlreichen, teilweise schon langjährigen Kontakten und Brieffreundschaften hätten beide Seiten voneinander gelernt, und die Menschen in Bühl wüssten, dass es darum ginge, mit ihren Spenden den Unterstützten in Peru dabei zu helfen, sich so zu entwickeln, dass sie auf Hilfe von außen nicht mehr angewiesen sind.
Während der anschließenden Festlichkeiten im Haus Alban Stolz griff die Perukreis-Vorsitzende Christiane Maurer diesen Aspekt auf und betonte, dass neben der mit den Spenden bewirkten sozialen Leistungen vor allem die Schul- und Ausbildungspatenschaften das Rückgrat dieser Kooperation bilden. Wie die im Vorraum neben den fotografischen Dokumenten zu einzelnen Projekten ausgehängten lesenswerten Briefe zeigten, reichen die gesponserten Ausbildungsgänge von Kosmetikerin und Fotografin bis zum Jura- und Psychologiestudium. 19 junge Menschen haben ihre Ausbildung bereits beendet. Darüber hinaus werden derzeit 40 Schulpatenschaften unterstützt.
Christiane Maurer freute sich in ihrer Ansprache über die etwa 250 Teilnehmer der Veranstaltung aus allen Altersklassen, die teilweise auch aus Nachbargemeinden gekommen waren, und begrüßte sehr herzlich sechs der acht derzeit innerhalb eines sozialen Jahres in der Erzdiözese Freiburg agierenden peruanischen „Voluntarios“, darunter eine junge Frau, die in Weitenung eingesetzt ist. Ihrem Dank an alle Sponsoren und Aktiven, die zum Gelingen der einzelnen Projekte und auch des Peru-Tages beigetragen hatten, schloss sich Pfarrer Geißler mit begeisternden Worten an. Er betonte, dass sehr unterschiedliche Gruppierungen aus der Pfarrgemeinde am Gelingen des Peru-Tages mitgewirkt haben.
So waren die Pfarrjugendlichen für die Getränke zuständig und die Kolpingsfamilie für die Mal- und Spielecke als attraktiver Tummelplatz der kleinsten Besucher. Das vielfarbige und herrlich duftende Buffet war von Köchen aus unterschiedlichen Vereinen nach peruanischen Rezepten zusammengestellt worden und ließ die Partnergemeinde „richtig erlebbar“ machen. In der üppigen Mischung waren von „Gefüllten Kartoffeln“ (papas rellenos) als Vorspeise, Krabbensuppe à la Limen?a, Quinua(„Inkareis“)-Gemüse-Auflauf (vegetarisch) und peruanisches Chili sowie Hirsesalat bei den Hauptgerichten auch Picarones (auf dem Balkon frisch zubereitetes Schmalzgebäck) zum Dessert – nur als Beispiele unter vielen – vertreten. Für Kaffee und Hefezopf sorgten Mitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft.
Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens St. Elisabeth bereicherten das Programm mit lateinamerikanischen Rhythmen und einem deutschen Frühlingslied. Mit Gitarre und Cajon (peruanische Kistentrommel) brachten die peruanischen „Voluntarios“ schwungvoll ihre heimische Musik zu Gehör und zeigten einen Bändertanz. Damit trug auch der diesjährige Peru-Tag zur Vertiefung des gegenseitigen Verstehens bei.