Peru-Sonntag 2023: Feierlich-inspirierender Gottesdienst und anregendes gemeinsames Essen
Erfreulich viele Besucher hatten um 10.30 Uhr den Weg in die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul gefunden, um das alljährliche Gedenken der Partnerschaft mit der Gemeinde „Nuestra Sen͂ora de la Esperanza“ in der Nähe von Lima mitzuerleben. Der diesjährige Gottesdienst stand unter dem Motto „Brücken schlagen“. Nach dem feierlichen Einzug betonte Pfarrer Martin Drathschmidt das Verbindende zwischen den Partnergemeinden.
Die Pfarreiband „kreuzundkwer“ hatte mit vier Instrumentalisten sowie einer Sängerin und der Intonation von „Te consagro“ bereits einen lateinamerikanischen Akzent gesetzt. Sie ergänzte ihre stimmige musikalische Rahmengestaltung um mitreißende deutsche Lieder aus „Kreuzungen“, wie „Ich lobe meinen Gott“, sowie weiteren eingängigen spanischen Stücken, wie beispielsweise „La Paz de Sen͂or“.
In einer Dialogpredigt verdeutlichten die Perukreis-Aktiven Manuel Barale und Angelo Anchante unterschiedliche Aspekte dieser 35jährigen Partnerschaft der beiden Gemeinden: Anhand der vor dem Altar von Erstkommunionkindern aufgebauten Brückenskulptur verdeutlichte Manuel Barale einen Lernimpuls, den die Bühler Gemeinde von ihren Partnern aufgegriffen hatte, indem die Vorbereitung der Kinder auf die Erstkommunion auch die kompetente Unterstützung der Gottesbeziehung ihrer Familien miteinschließt.
Angelo Anchante verwies auf den monatlich stattfindenden und gut besuchten Gottesdienst in der Gemeinde „Nuestra Sen͂ora de la Esperanza“, der dem Gebet für die Partnergemeinde Bühl vorbehalten ist. Gleichzeitig erinnerte er an die aktuellen gewaltsamen innenpolitischen und sozialen Auseinandersetzungen in Peru, die das Land zerreißen, und benannte mangelnde Bildung als eine der Hauptursachen dafür. Beide fanden über die Lesung und das Johannes-Evangelium von Jesus und der Samariterin am Brunnen zurück zur lebendigen Partnerschaft zwischen den über 10.000 km voneinander entfernt liegenden Gemeinden, die nicht nur im materiellen Geben und Nehmen, sondern auch in der Verbundenheit im Glauben und der gemeinsamen Nachfolge Jesu besteht. Anschließend wurden auch die Fürbitten, die sich inhaltlich an Thema und Evangelium dieses Gottesdienstes orientierten, von Ingrun Otto, ebenfalls einer Perukreis-Aktiven, vorgetragen.
Im vierten Jahr nach dem Corona-Lockdown und dreimaligem Angebot von Mitnahme-Gerichten zum Aufwärmen nach dem Gottesdienst konnte endlich wieder ein kalt-warmes Mittagsbuffet im katholischen Gemeindezentrum aufgebaut werden. 23 Freiwillige hatten 31 Gerichte, selbstverständlich auch vegetarische, angeliefert, die zu einem äußerst appetitanregenden und köstlich duftenden kulinarischen Angebot arrangiert wurden. Dass diese aus teilweise in unseren Breiten wenig bekannten Grundnahrungsmitteln wie Quinoa, eine Art Getreide aus den Anden, ergänzt um bekannte Gemüse und passende Gewürze, nicht nur optisch anregend waren, bewies die Tatsache, dass es bei den meisten Besuchern nicht bei einem Gang blieb. Das angebotene Baguette-Brot war von Peters Gute Backstube gespendet und von Blumen Müller und Conny Zink stammten die bunten Primeln auf den Tischen, die ebenfalls zur fröhlichen Stimmung und den lebhaften Gesprächen auf allen Plätzen beitrugen.
Nicht nur die Vorsitzende des Perukreises, Christiane Maurer, freute sich über die zahlreichen Besucher, die trotz des leichten Regens und den Attraktionen eines verkaufsoffenen Sonntags erschienen waren, darunter auch eine ganz Reihe junger Familien. Christiane Maurer eröffnete ihre Ansprache mit einem Dank an alle Aktiven für die Gestaltung des Gottesdienstes und des gemeinsamen Mittagessens, auch den Helfern aus anderen Gruppierungen wie der Kolpingsfamilie im Theken- und Küchenteam einschließlich der Einrichtung einer Kinder-Spiel-Ecke, der Pfarrjugend, welche die Kaltgetränkeversorgung aufrechterhielt, sowie der Frauengemeinschaft kfd, die für Kaffee und Hefezopf sorgte.
In ihrem Rechenschaftsbericht ging Christiane Maurer insbesondere auf die Schulpatenschaften ein, mit deren Hilfe Kinder aus armen Familien die Chance auf eine zukunftssichernde Schulbildung erhalten. Die Tatsache, dass eines der unterstützten Mädchen dank ihres herausragenden Abschlusszeugnisses für ein staatliches Stipendium ausgewählt wurde, unterstreicht die Richtigkeit dieser Spendenverwendung. Stipendien für Studium und nicht-universitäre Ausbildung sind ebenfalls ein zentraler Baustein in der Unterstützung der Partnergemeinde.
In diesem Zusammenhang verwies Christiane Maurer auf weiteres Info- und Bildmaterial an den Stellwänden neben den Saaleingängen. Sie reflektierten nicht nur Schlüsselereignisse der 35jährigen Partnerschaft, sondern zeigten auch aktuelle Dankesschreiben von Stipendiaten. Im Verlauf der Feierstunde versammelten sich immer wieder Besucher vor diesen ansprechenden Infotafeln.
Leider hat auch die Häufung von Notsituationen in jüngster Zeit mit ihren Naturkatastrophen, den Einschränkungen durch die Pandemie und nicht zuletzt der aktuelle Krieg in Europa die Spendenfreude für die Partnergemeinde schrumpfen lassen. Deshalb appellierte Christiane Maurer eindringlich an die Besucher, die Nöte der Partnergemeinde nicht aus dem Blick zu verlieren.
Zu kleinen Spenden-Beiträgen lud auch ein Tisch mit hübschen Handarbeiten, Geschenkideen zur Erstkommunion und Süßigkeiten ein. So konnte mancher Besucher nach dem wohlschmeckenden Essen nicht nur einen Beitrag in die Spendenkasse einwerfen, sondern auch eine Erinnerung an diesen Tag mit nach Hause nehmen.