Bühler Peru-Sonntag 2016 – Dank an alle Geber, auch für das Lernen voneinander

Etwa 600 Besucher nicht nur aus der Pfarrgemeinde Bühl kamen am 28. Februar und feierten die Partnerschaft mit der Gemeinde „Nuestra Sen?ora de la Esperanza“ in der Nähe von Lima mit einem festlich-fröhlichen Familiengottesdienst. Die stimmungsvollen Gesänge aus „Kreuzungen. Neues Geistliches Lied“ wurden mitreißend von der Band „kreuzundkwer“ intoniert, die auch lateinamerikanische Stücke in Spanisch und unter Einsatz der peruanischen Kistentrommel „Cajón“ zu Gehör brachte. Dafür ist auch der allseits bekannte und beliebte Padre Mario, ehemaliger Priester der Partnergemeinde und aktiver Gitarrist, Ehrenmitglied dieser Formation.

Im Zwiegespräch mit Pastoralreferent Nikolaus Wisser ging Pfarrer Wolf-Dieter Geißler während seiner Predigt auf die Bedeutung jedes Einzelnen für das Gelingen einer Gemeinschaft ein. Wenn einer fehlt ist es nicht dasselbe, als wenn alle zusammen sind, zumal Einzelne auch immer wieder Motoren für die Gemeinschaft darstellen. Mit Blick auf das Tages-Evangelium vom barmherzigen Samariter verwies er auf das nationenübergreifende Bild des „Nächsten“ und betonte auch, genau das zu tun, was der jeweilige Mensch tun kann und dabei das richtige Maß zu finden. Er beleuchtete auch die gegenseitig inspirierenden Impulse und Lernerfahrungen aus den Kontakten zwischen den Pfarrgemeinden. Gleichzeitig dankte er allen Spendern und den Mitgliedern des Perukreises für ihr segensreiches Wirken sowie die attraktive Ausgestaltung des Peru-Sonntags.

Die nach lateinamerikanischen Rezepten von Köchinnen und Köchen aus den unterschiedlichen Gruppierungen der Pfarrgemeinde zubereiteten Speisen waren im Haus Alban Stolz zu einem vielgestaltigen Buffet zusammengestellt worden, das anschließend eröffnet wurde. Die anregend duftenden und gekonnt drapierten Gerichte fanden regen Zuspruch im großen Festsaal, der bis auf den letzten Platz besetzt war.

Nachdem die Perukreis-Vorsitzende Christiane Maurer allen Aktiven für ihre Beiträge individuell gedankt hatte, wozu auch Gebäckspenden von Miranda aus Albanien und Hannah aus Syrien gehörten, berichtete sie über Entwicklung und Status der vier wichtigsten Projekte. Im Mittelpunkt stehen noch immer die über 40 Schul-Patenschaften sowie die Ausbildungsstipendien, mit deren Hilfe bereits 22 junge Menschen dank ihrer qualifizierten Ausbildung eine auskömmliche Arbeit gefunden haben. Erst 2015 haben drei von ihnen ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, fünf neue Bewerber beginnen in Kürze damit. Derzeit werden insgesamt neun Berufs-Stipendiaten unterstützt.

Weitere Schwerpunkte bilden der Sozialfonds, der auch behinderte Kinder wie die mittlerweile elfjährige Pia unterstützt, sowie der Hüttenbau, der vor allem kranken Gemeindemitgliedern zugutekommt. Bilderreiche Einzelheiten dazu konnten die Besucher den von Ingrun Otto aussagekräftig aufbereiteten Info-Tafeln im Vorraum entnehmen, ergänzt durch diverse Schreiben der Unterstützten.

Besonders begrüßte Christiane Maurer die acht „Voluntarios“, Jugendliche zwischen 18 und 29, Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen aus ganz Peru wie Arturo, Graciella, Alex und Kedin, sowie Jesús, der als Berater von Start-up-Unternehmen im ländlichen Raum arbeitet, der ausgebildete Sozialarbeiter Luís, die Grundschullehrerin Melitta und Ernesto, Angestellter in einem Telekommunikationsunternehmen. Koordiniert wird ihr Aufenthalt von der peruanischen Organisation „VAMOS!“, deren Ziel es ist, jungen Menschen aus ganz Peru, wobei nur die Hälfte aus der Metropolregion Lima kommen darf, einen Einsatz im Ausland zu ermöglichen. Mit deren internationalen Erfahrungen und Sprachkenntnissen soll dann das Land, vor allem auch im ländlichen Bereich, nach und nach modernisiert werden. Die anwesenden acht arbeiten in einem freiwilligen Jahr zwischen Baden-Baden und Konstanz in Kindergärten, Schulen, Altenheimen, im Eine-Welt-Forum und beim Umweltschutz. Mit einem Flötensolo von Luís auf der „Zampon?a“, einer Panflötenvariante aus den Anden, und landestypischen Tänzen aus verschiedenen Regionen Perus wie den Anden, der Küstenregion und dem Regenwald bereicherten die „Voluntarios“ das Programm des Perutages.

Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens St. Elisabeth unterhielten die Anwesenden mit zwei amüsanten Tanzdarbietungen, bei denen auch Tücher und Stäbe zum Einsatz kamen. So trugen die meisten Institutionen der Pfarrgemeinde zum Gelingen dieses Peru-Sonntags bei: Die Pfarrjugendlichen waren für das Getränkeangebot zuständig, die Mitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft boten Kaffee und Hefezopf, der Eine-Welt-Laden brachte mit seinem Stand den Besuchern peruanische Produkte näher, und für die Kleinsten hatte die Kolpingsfamilie eine gutbesuchte Mal- und Spielecke eingerichtet.

Pfarrer Wolf-Dieter Geißler freute sich sichtlich über die beeindruckende Besucherzahl und die gute Stimmung während der angeregten Gespräche an den Tischen. Er bedankte sich nochmals ausführlich bei den vielen Helfern, die in reibungsloser Zusammenarbeit diesen erlebbaren Erfolg des Peru-Sonntags 2016 herbeigeführt hatten.